Die Welt verändert sich schneller denn je. Die Bildung jedoch nicht.
Die Welt verändert sich schneller denn je. Die Bildung jedoch nicht.
65% der heutigen Grundschüler werden in Jobs arbeiten, die noch erfunden werden müssen. Wie bereiten wir Kinder auf eine ungewisse Zukunft vor?
Gesellschaftliche und technologische Veränderungen haben fast alle Aspekte des Lebens revolutioniert – einschließlich der Art und Weise, wie wir arbeiten, uns unterhalten, einkaufen und mit anderen in Verbindung treten. Doch unser Bildungssystem ist in seinem Kern weitgehend ähnlich geblieben, wie es vor 100 Jahren war. Es wurde modifiziert – Bewertungen wurden angepasst, neue Fächer hinzugefügt, Technologie wurde ergänzt und neue Lehransätze wurden getestet – aber die Logik ist dieselbe: Kinder gehen in ein physisches Gebäude zur Schule mit anderen aus ihrer Gemeinde, wo sie in akademischen Disziplinen unterrichtet und üblicherweise durch hochwertige Tests bewertet werden. Es ist nicht überraschend, dass sich der Ansatz zur Bildung nicht grundlegend entwickelt hat. Schließlich handelt es sich um ein großes, verankertes System, aber das ist kein Grund, dass es sich nicht ändern sollte.
Wir sind eine schweizerisch-neuseeländische, säkulare Familie. In den letzten 20 Jahren haben wir in den USA gelebt und drei wunderbare Kinder (geboren 2014, 2016 und 2018) großgezogen. Ursprünglich haben wir uns für das Homeschooling entschieden, weil wir flexibel sein wollten, um viel Zeit in beiden unserer Heimatländer zu verbringen - Schulferien in den USA machten das nicht möglich. Aber wir haben uns schnell aus anderen Gründen in das Homeschooling verliebt. Wir lieben es, dass unsere Kinder in ihrem eigenen Tempo lernen können und dass sie sich wirklich tiefgehend mit den Themen und Fächern beschäftigen können, die sie interessieren. Wir lieben es, dass das Lernen zu Hause so effizient ist, dass unsere Kinder viel Freizeit zum Spielen und für andere Aktivitäten haben. Wir lieben es, dass wir das Lernen unserer Kinder wirklich praktisch gestalten können und dass wir viel Zeit gemeinsam als Familie verbringen können.
Als wir zum ersten Mal über Homeschooling nachdachten, hatten wir Bedenken, dass unsere Kinder nicht genug Gelegenheiten haben würden, mit anderen Kindern zu lernen und zu spielen. Daher beschlossen wir, eine Gruppe anderer Homeschooler zu gründen, die Interesse an regelmäßigen Treffen hatten. Diese Gruppe bestand aus 14 Kindern (geboren 2013-2014), die sich dreimal pro Woche für vier Stunden trafen. An einem dieser Tage waren die Kinder in einem Naturpark und an den anderen beiden Tagen arbeiteten sie gemeinsam an STEM-Aufgaben, machten Kunstprojekte, spielten Mannschaftsspiele, nahmen an Gruppendiskussionen teil und hatten auch viel freie Spielzeit. Alle Kinder genossen die gemeinsame Zeit und schlossen gute Freundschaften. Zusätzlich zu diesen wöchentlichen Treffen organisierten wir viele Veranstaltungen, wie Campingausflüge mit der Familie, Grillfeste und Ausstellungstage, bei denen die Kinder präsentierten, woran sie gearbeitet hatten.
Nach vielen Diskussionen als Familie haben wir beschlossen, dass wir im Sommer 2024 in die Schweiz (genauer in den Kanton Zürich) ziehen möchten. Wir möchten in Zürich mit dem Homeschooling weitermachen und versuchen, eine ähnliche Gemeinschaft wie in den USA aufzubauen.
